16.11.2015rss_feed

NEC-Richtlinie: Europaparlament spricht sich für Verringerung der Ammoniakemissionen aus

Gülle Fahren Schleppschläuche

Das Europaparlament plädiert für beträchtliche Verringerungen der landwirtschaftlichen Ammoniakemissionen, ist jedoch gegen eine Pflicht zur Reduzierung des Methanausstoßes von Wiederkäuern.

 

In diesem Sinne stimmte das Plenum Mitte der Woche in Straßburg über die Neufassung der Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe (NEC-Richtlinie) ab, berichtet Agra Europe.

Bei Ammoniak folgten die Abgeordneten der EU-Kommission und fordern mehrheitlich, den Ausstoß im Vergleich zu 2005 bis 2030 EU-weit um 27 % und in Deutschlands um 39 % zu senken. Der Vorlage des Umweltausschusses, die Anforderungen weiter zu verschärfen und sogar Ziele von minus 30 % beziehungsweise minus 46 % vorzusehen, wurden nicht übernommen.

 

Die Berichterstatterin Julie Girling von den britischen Konservativen erhielt das Mandat, die Schlussverhandlungen mit dem Rat und der Europäischen Kommission aufzunehmen, um noch in Erster Lesung zu einer Einigung gelangen. Die Mitgliedstaaten haben bislang noch keine gemeinsame Positionierung erreicht, sich jedoch bereits vorab für die Herausnahme von Methan ausgesprochen.

Die ISN meint

Auch wenn das Europäische Parlament nicht den noch weitergehenden Forderungen des Umweltausschusses gefolgt ist, lehnt die ISN nach wie vor eine überdeutliche Verschärfung der Vorgaben für die Reduzierung der Ammoniakemissionen ab. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Deutschland ein Reduktionsziel von 39% auferlegt wird, während die anderen EU-Staaten die Ammoniakemissionen nur um durchschnittlich 27% reduzieren müssen, zahlreiche Staaten sogar noch deutlich weniger.

Diese Reduktion ist völlig praxisfremd und für die deutschen Tierhalter nicht umsetzbar. Die Anforderungen an die Abluftreinigung sowie die Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern werden ins unermessliche steigen und für viele Betriebe schlicht und einfach nicht zu erfüllen sein. Insbesondere kleine und mittlere Betriebe dürften damit zur Betriebsaufgabe gezwungen werden.

Die ISN wird sich daher auch in den nun bevorstehenden finalen Verhandlungen für akzeptable Reduzierungsvorgaben einsetzen.

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