11.04.2016rss_feed

Nationaler Tierschutzplan für Frankreich

Quelle: wikimedia

Wie bereits in anderen Ländern der Europäischen Union, ist nun auch in Frankreich ein staatlicher Aktionsplan zu Verbesserung des Tierwohls ins Leben gerufen worden.

 

Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll stellte diese Woche in Paris eine ambitionierte Strategie vor, mit der innerhalb von fünf Jahren ein verbesserter Tierschutz das Herzstück einer nachhaltigen Landwirtschaft werden soll. Im Blickpunkt stehen dabei die landwirtschaftlichen Nutztiere, aber auch Haus- oder Versuchstiere, berichtet Agra Europe.

 

5 Handlungsfelder für mehr Tierschutz

Kernelemente des Plans sind fünf Handlungsfelder und insgesamt 20 prioritäre Maßnahmen. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung eines nationalen Referenzzentrums für Tierschutz noch in diesem Jahr, dass vor allem Forschungsaktivitäten koordinieren, Innovationen voranbringen und den Wissenstransfer bewerkstelligen soll.

Wie Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt setzt auch Le Foll beim Tierwohl auf technische Lösungen. Haltungs- und Transportsysteme sollen überprüft und im Sinne der Tiere weiter entwickelt werden. Um die Tötung männlicher Eintagsküken überflüssig zu machen, will Frankreich ebenfalls eine Technik zur Geschlechtsbestimmung im Ei voranbringen und stellt dafür 4,3 Mio Euro zur Verfügung. Alternativen zur Ferkelkastration oder der Kürzung von Schweineschwänzen und Hühnerschnäbeln sollen erarbeitet werden.

 

Besonderes Augenmerk auf Schlachtbetriebe

Le Foll betonte, dass alle Beteiligten des Veredlungssektors beim Thema Tierwohl in der Verantwortung stünden; das reiche von den Erzeugern über Transporteure und Veterinären bis hin zu den Lebensmittelproduzenten und den staatlichen Stellen. So sieht der Aktionsplan neben einer partnerschaftlichen Kooperation der Gruppen bei der Weiterentwicklung des Tierschutzes auch schärfere Kontrollen vor. Ein besonderes Augenmerk richtet der französische Tierwohlplan auf die Schlachtbetriebe, die zukünftig alle verpflichtet werden sollen, einen Tierschutzbeauftragten zu beschäftigen.


arrow_upward