29.06.2016rss_feed

Welche Folgen hat der Brexit für die deutschen Schweinehalter?

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Flag_of_the_United_Kingdom.svg

Das war ein Paukenschlag: Großbritanniens Bevölkerung hat in einem Referendum für einen Ausstieg aus der Europäischen Union gestimmt. Was bedeutet das für die deutschen Schweinehalter? Angesichts der ungewissen weiteren Weges der Briten kaum zu beantworten.

Möglicherweise gibt es zukünftig ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien oder einen gemeinsamen Wirtschaftsraum oder möglicherweise auch noch ein Exit vom Brexit.

 

Die ISN empfiehlt erst einmal Ruhe zu bewahren. Wir stehen jetzt am Anfang eines mehrjährigen Prozesses. Es ist noch viel zu früh, darüber zu spekulieren, wie das Endresultat aussehen wird und vor allem welche Auswirkungen dieses auf die Landwirtschaft und im Speziellen auf die Schweinehaltung haben wird. Während des Prozesses wird sicherlich der Faktor Unsicherheit für alle Beteiligten die größten Auswirkungen haben. Getätigte und geplante Investitionen sowie angebahnte und bestehende Handelsbeziehungen werden auf eine langwierige Probe gestellt, meint ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack.

 

Zum deutschen Schweinefleischhandel mit Großbritannien:

Etwa 185.000 Tonnen Schweinefleisch hat Deutschland im Jahr 2015 nach Großbritannien exportiert, das entspricht ungefähr 6,5% der Gesamtschweinefleischexporte Deutschlands oder 8,7% der deutschen Schweinefleischexporte innerhalb des EU-Binnenmarktes. In den ersten vier Monaten diesen Jahres entwickelten sich die deutschen Ausfuhren nach Grossbritannien jedoch stark rückläufig. Die exportierte Schweinefleischmenge sank um 22% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Deutschland importiert im Gegenzug etwa 30.000 Tonnen Schweinefleisch aus Großbritannien, das entspricht etwa 2,6% der deutschen Einfuhren aus dem EU-Binnenmarkt.

 

Großbritannien ist ein interessanter Exportmarkt für die deutschen Schweinefleischerzeugnisse. Aktuell ist allerdings der Handel mit Asien und insbesondere mit China der Treiber für die guten deutschen Exportgeschäfte. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Liefermengen an Länder außerhalb der EU alleine im 1. Quartal 2016 um fast 32 % zu. China ist derzeit der wichtigste Abnehmer für deutsches Schweinefleisch.

 

Auch die Dänen bleiben ruhig. Dabei ist Großbritannien für sie der drittgrößte Abnehmer von Schweinefleisch (11% des Gesamtexportvolumens, 220.000 Tonnen, davon rund 80.000 Tonnen Bacon (2014)). So gibt sich Danish Crown, gegenüber dem dänischen Agrarportal Landbrugsavisen, relativ unbesorgt.


Hier finden Sie die Einschätzung von Danish Crown (dänisch)

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