17.11.2015rss_feed

EU will wieder Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch gewähren - Verhandlungen mit Russland

Schweinefleisch

Die EU wird voraussichtlich ab Januar erneut eine Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch gewähren.

 

Das hat EU-Agrarkommissar Phil Hogan bei einem Treffen der europäischen Landwirtschaftsminister in Brüssel in Aussicht gestellt. Ein entsprechender Vorschlag soll den EU-Mitgliedstaaten am 1. Dezember zur Abstimmung vorgelegt werden, berichtet Agra Europe.

 

Beihilfesätze sollen um 20% steigen

Wie Hogan ergänzte, sollen die Beihilfesätze, die bei der vorangegangenen Aktion im März gewährt wurden, um 20 % aufgestockt werden. Daneben ist erstmals ein Zuschuss für die Lagerung von frischem Speck vorgesehen - auch auf den ausdrücklichen Wunsch mehrerer EU-Länder hin. Schließlich will Hogan eine vorzeitige Unterbrechung der Lagerhaltung nach zwei Monaten zu Exportzwecken ermöglichen. Die Beihilfe würde dann entsprechend verringert.

 

Der Kommissar sprach gegenüber den Ministern von einem wachsenden Druck auf den Schweinefleischmarkt. Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt zum Handeln. Begrüßt wurde die Maßnahme unter anderem vom österreichischen Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter.

 

Die ISN meint:

Die Anpassungen bei der neuen Maßnahme zur Förderung der privaten Lagerhaltung sind leider nur kosmetischer Natur. Mit frischem Speck wurde erstmals zwar ein Artikel mit aufgenommen, dessen Preise durch das russische Importverbot besonders betroffen sind, die übrigen Fleischartikel wurden jedoch nicht von der Liste gestrichen. Zudem hätte man den Export in Drittländer als Voraussetzung für die Auslagerung machen sollen. Die jetzige Lösung wird wieder einmal mehr Schaden als Nutzen bringen, denn die Mengen, die jetzt eingelagert werden, werden wie auch im vergangenen Jahr die Märkte noch lange belasten.

 

Einziger Lichtblick in diesen Tagen aus Brüssel: EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis verhandelt wieder mit dem russischen Veterinärdienst, um die Einfuhr von lebenden Schweinen und von Fett wieder zuzulassen. Russland sei bereit, sein durch die afrikanische Schweinepest verhängtes Embargo zumindest zu lockern. Ungeklärt ist, für welche EU-Mitgliedstaaten, die möglichst weit von den Seuchenherden im Baltikum entfernt liegen, dieses gelten könnte.


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