01.10.2015rss_feed

Bundesregierung sieht keine Notwendigkeit für Obergrenzen in der Tierhaltung

2 x Schweinemaststall komplett aus Big Dutchman-Hand – von der Planung bis zur Inbetriebnahme

Die Einführung von Obergrenzen für Tierhaltungsanlagen leiste keinen Beitrag zur Erhöhung des Tierwohls – das sagte jetzt die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken an den Bundestag, berichtet Agra-Europe.

Der Parlamentarische Staatssekretär des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Peter Bleser, verdeutlichte damit in seiner schriftlichen Antwort an die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann, dass die Bundesregierung gegen eine Deckelung der Bestände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung ist.

 

Tierwohl oder Ethik? Kein Grund für Deckelung

Die Linksfraktion sieht ethische Belange, mögliche Tierseuchenfälle in Regionen mit hoher Tierbestandsdichte, sowie die dortigen Umweltbelastungen als Gründe für eine notwendige Deckelung der Tierbestände. Tierwohl hingegen sei nicht zwingend eine Frage der Bestandsgröße. Gesetzliche Obergrenzen sollten an epidemiologischen und umweltverträglichen Kriterien festgemacht werden, und um die Gülleexporte zu beenden.

Auf diese Erkenntnis aus dem Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beruft sich auch Bleser, wonach es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Betriebsgrößen und dem Tierwohl gebe. Eine Obergrenze zu diesem Zweck sei deshalb nicht notwendig.

Die ISN begrüßt die Haltung der Bundesregierung – weitere bürokratische Hürden sind nicht zielführend. Tierwohl hängt nicht von der Betriebsgröße ab, wie es auch der Wissenschaftliche Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums richtigerweise kürzlich festgestellt hat. Vielmehr sind die einzelbetrieblichen Gegebenheiten und das Management entscheidende Größen, die das Tierwohl beeinflussen. Die bestehenden gesetzlichen Haltungs-, Umwelt- und Tiergesundheitsvorhaben in Zusammenhang mit der Schweinehaltung sind einzuhalten – egal, wie groß ein Betrieb ist. Dies wird sehr intensiv kontrolliert. Bestandsobergrenzen sind überflüssig.

 


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