29.11.2013rss_feed

Junge ISN bei Öko-Junglandwirtetagung: Tiergesundheit großes Thema

Philipp Giede-Jeppe, Mitglied im Sprecherteam der Jungen ISN und Schweinemäster aus Hessen, hat die 8. Öko-Junglandwirtetagung in Fulda besucht:

 

Wir von der Jungen ISN möchten immer wieder auch über den Tellerrand hinaus zu blicken. Ende Oktober ergab sich dazu die Gelegenheit auf dem Öko-Junglandwirtetag in Fulda.

Ich bin mit gemischten Erwartungen dorthin gefahren und bin positiv überrascht. Die Vorträge, die ich auf der Tagung gehört habe, waren sehr selbstkritisch.


Besonders interessant fand ich einen Vortrag von Prof. Albert Sundrum, Leiter des Fachgebiets für Tierernährung und Tiergesundheit an der Universität Kassel.

Er berichtete, dass die ökologische Tierhaltung trotz höherer Anforderungen an Tierschutz und Stallsysteme beim Thema Tiergesundheit mit ähnlichen Problemen zu kämpfen habe wie die konventionellen Landwirte. Als ausgewiesener Öko-Professor in der Außenstelle der Uni Kassel in Witzenhausen, glaubt er, dass der hohe Preis für ökologisch erzeugtes Schweinefleisch nicht unbedingt gerechtfertigt sei. Die Tiere seien nicht gesünder.

Ursache für diese Entwicklung seien die unfairen Wettbewerbsbedingungen in der Ökobranche. So würden einige Öko-Landwirte durch Vernachlässigung der Qualitätserzeugung die Produktionskosten senken und hätten dadurch einen massiven Wettbewerbsvorteil, gegenüber den Öko-Landwirten, die sich um bessere Produkt- und Prozessqualität bemühen, glaubt der Professor.

Seine These unterlegte er mit Daten aus wissenschaftlichen Untersuchungen zur Tiergesundheit in Schweine- und Milchviehbetrieben.

Aus Sicht des Wissenschaftlers sollte es der Anspruch der Ökobauern sein, an dieser Stelle besser zu werden, zumal dies auch die Verbraucher erwarteten. Er riet speziell den Bio-Junglandwirten einen möglichst objektiven Blick auf die Gesundheit der eigenen Tiere zu werfen, der auch durch Zahlen untermauert sein sollte.

Ich konnte während der Tagung viele interessante Leute treffen. Vom überzeugten Öko" bis zu interessierten und gesprächsbereiten Vertretern der Biolandwirtschaft.

Ich möchte mit meinen Kollegen im Ehrenamt der Jungen ISN gerne Kontakte zu biologisch wirtschaftenden Schweinehaltern knüpfen und bin sehr gespannt auf die ersten Gespräche.


Wer ist die Junge ISN?

Die Junge ISN ist ein selbständiger Arbeitskreis der ISN – Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V., der sich der Förderung junger Unternehmer/innen im Bereich der Schweinehaltung verschrieben hat. In der Jungen ISN ist jede/r unter 30 Jahren willkommen.

Die Junge ISN bietet die Möglichkeit zum Gedankenaustausch unter jungen Schweinehaltern.


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