16.10.2013rss_feed

Gruppenhaltung von Sauen ist in Niedersachsen umgesetzt

Philipp Lütjens hält seine Sauen in Großgruppen

Jetzt ist es auch endlich amtlich festgestellt: Niedersachsens Ferkelerzeuger haben die Umstellung auf die Gruppenhaltung von Sauen vollzogen. Anfang des Jahres sind die letzten Übergangsfristen abgelaufen, so dass alle tragenden Sauen in einem Zeitraum von vier Wochen nach der Belegung bis eine Woche vor der Abferkelung in der Gruppe gehalten werden müssen.

 

Wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium in einer Pressemeldung heute mitteilt, haben 2700 Betriebe in Niedersachsen die Gruppenhaltung umgesetzt. Landwirtschaftsminister Christian Meyer zeigte sich froh, dass die intensiven Kontrollen der Landkreise nun abgeschlossen seien.

Es haben laut Aussage des Ministers mehr als 3000 Vor-Ort-Kontrollen stattgefunden. Gegen mehr als 60 Betriebe seien Geldbußen verhängt worden. Laut dem Minister sei auf vier Betrieben die Haltung untersagt worden.

 

Weitere Schritte schon angekündigt

Landwirtschaftsminister Meyer kommentierte die Umstellung mit den Worten: Die arme Muttersau muss jetzt zumindest zeitweise in Gruppen mit anderen Schweinen gehalten werden.… Das ist zwar immer noch zu wenig, aber ein erster Schritt.

Und weitere Schritte kündigte der Minister zugleich an: Speziell in der Sauenhaltung wollen wir künftig ein arteigenes Verhalten ermöglichen. Dabei nannte er die Gabe von Nestbaumaterial für die Sau rechtzeitig vor dem Abferkeln, den Verzicht auf das Abschneiden von Ringelschwänzen und den Verzicht auf das betäubungslose Kas­trieren von Ferkeln.

 

Die ISN meint dazu:

Keine Frage: Gesetz ist Gesetz und daran haben sich alle zu halten. Die Umstellung auf die Gruppenhaltung war allerdings ein enormer Kraftakt für die Ferkelerzeugerbetriebe. Allzu viele haben diesen nicht vollziehen können und sind ausgestiegen. 98 % der Sauenhalter hatten bei der Kontrolle bereits auf Gruppenhaltung umgestellt - ist das etwa kein gutes Ergebnis?

Vielleicht wäre aber hier ein Wort der Anerkennung gegenüber den Ferkelerzeugern angebracht gewesen. Stattdessen stellt Meyer diesen Kraftakt als noch zu wenig dar und kündigt gleich die nächsten Schritte an. Motivation sieht anders aus! Mit dem neuerlichen Vorpreschen macht sich Meyer zum Beschleuniger des Strukturwandels und trifft dabei insbesondere die kleineren Betriebe. Warum honoriert Meyer nicht die vielen laufenden Bemühungen der Tierhalter um Lösungen?



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